Orts-Chronik

Oberrothenbach - ein Ort mit langer Tradition

Oberrothenbach

... der Name lässt sich durch die mächtige Decke des „Rotliegenden“ (Bodenbeschaffenheit des Geländes) erklären, die dem Bach nach starken Regengüssen seine ziegelrote Farbe gab und noch heute gibt. Aus „Rudnbax“, „Rotinbach“ wurde im Laufe der Jahrhunderte „Rotenbach“ und schließlich, zur Unterscheidung des weiter muldeabwärts gelegenen Rothenbach bei Glauchau, „Oberrothenbach“.


Frühzeit und Mittelalter

vor
1200  frühzeitliche Besiedlung der Gegend

1221  Entstehung des Dorfes, Erwähnung als "Rudnbax“

1248  Einpfarrung nach Mosel

1599  zählt das Dorf 13 Familien - "13 besessene Mann“

1643  Bierstreit mit der Stadt Zwickau - in Oberrothenbach durfte nur noch Zwickauer Bier ausgeschenkt werden

1665  Goldsuche in Oberrothenbach


Ab 1700

1750  gibt es 20 Familien (20 besessene Mann),
7 Pferdefrohnbauern, 13 Handbauern, 1 Gärtner, 7 Häusler

1766  Bau einer Schmiede

1792  164 Einwohner


Ab 1800

1820  200 Einwohner

1821  Bau der Leipziger Chaussee (heute Altenburger Straße)

1852  erste eigene Schule für Oberrothenbach und Helmsdorf

1858  Haltepunkt Oberrothenbach an der Bahnlinie Zwickau – Chemnitz

Schmiede
Haltepunkt an der Bahnlinie Zwickau - Chemnitz

1890  283 Einwohner

1889  der neue Bahndamm wird durch einen
Wolkenbruch weggerissen; Tote durch
entgleisten Güterzug


Ab 1900

1902  Errichtung einer neuen modernen Schule

Schulgebäude

1904  Bau des Reichsbahnviadukts

Reichsbahnviadukt
Seilbahn in den Sandgruben

1909  Bau einer Seilbahn zum Transport des Sandes aus den Sandgruben

1910  erstmals Nutzung des Helmsdorfer Exzerzierplatzes als Flugplatz

1913  Zeppelin landet und startet auf dem Flugplatz Helmsdorf

1914  Erster Weltkrieg - 31 Kriegsopfer

1921  Beitritt der Gemeinde zum Stromversorgungsverband Pleißenthal

1934  Gründung des Kleingärtnervereins (heute Kleingartenverein Oberrothenbach e.V.)

1938  Eingemeindung des Ortes Helmsdorf nach Oberrothenbach

1939  695 Einwohner

1939  Beginn des Zweiten Weltkrieges - 57 Kriegsopfer

1940  Gründung der Freiwilligen Feuerwehr


Entwicklung in der Zeit der DDR

1945  Einwohnerzahl wächst auf 800 durch Einquartierung von Vertriebenen und Flüchtlingen

1952  Bau einer Wismut-Rohrleitung durch Oberrothenbach und Helmsdorf zum Transport der Crossener Uranschlämme in die Kiesgruben im Harthwald und in Dänkritz

1956  Beginn der Zwangsenteignung durch die SDAG Wismut und Aussiedelung von 65 Helmsdorfer Familien, um ein Schlammbecken auf dem Ortsteil Helmsdorf zu errichten

1958  Errichtung des Dammes für das Schlammbecken

1961  Bruch des Wismut-Dammes, 700.000 m³ Uranschlämme überfluten das Bachbett und angrenzende Grundstücke

1961  Bau einer „Kulturbaracke“ am Festplatz Oberrothenbach, weitere Anbauten bis 1988

Kulturbaracke am Festplatz

1967  Schließung der Schule in Oberrothenbach

1972  Abriss des Gasthofes an der Altenburger Straße

1973  503 Einwohner

1977  3-jähriger Baustopp für Neubauten in Oberrothenbach, da es Planungen für die Erweiterung des Wismut-Schlammteiches Helmsdorf gibt

1980  Einweihung des Fuß- und Radweges nach Mosel entlang der Altenburger Straße

1984  Entstehung der Siedlung „Am Wasserwerk“

1986  Gründung der Antennengemeinschaft, Bau einer Großantenne zum besseren Empfang von "West-Fernsehen“


Entwicklung seit der Zeit der politischen Wende

1989  Gründung der Bürgerinitiative gegen die weitere Uranschlammverbringung nach Helmsdorf

1990  Ende der Uranaufbereitung in Crossen und damit Ende des Wismut-LKW-Verkehrs durch die Ortslage Oberrothenbach

1990  Messel wird Partnergemeinde - Sanierungskonzept für die Schlammteiche liegt vor

1991  365 Einwohner - Rückbau der Wismut-Rohrtrasse und Beginn der Sanierung der Uranschlammteiche durch Wismut bis voraussichtlich 2022 - Gründung Reitsportverein Oberrothenbach e.V. - Gründung Feuerwehrverein Oberrothenbach e.V.

1992  Bau der Industriestraße für Zentralkläranlage und Gewerbeansiedlung

1993  375 Einwohner - Einweihung des neuen Feuerwehrdepots am Festplatz

1994  395 Einwohner - grundhafte Innensanierung des Vereinsheimes - Aufforstung von 19 ha Eichen-Buchen-Mischwald oberhalb der Reithalle durch eine ABM - Sanierung der Helmdorfer Straße - Anschluss von Oberrothenbach an die zentrale Abwasserentsorgung

1994  Entstehung des Wohngebietes Bergring und Lindenplatz - Erweiterung der Bebauung der Straße Am Wasserwerk

Wohngebiet Bergring und Lindenplatz

1995  Gründung Heimatverein Oberrothenbach e.V., Oberrothenbacher Sportverein e.V. und Schützenverein e.V. - Einweihung der großen Oberrothenbacher Ortspyramide - Eröffnung des Jugendclub Oberrothenbach e.V.
am Lindenplatz 1

Die Oberrothenbacher Ortspyramide

1996 – 1998  Beitritt der Gemeinde Oberrothenbach zum Verwaltungsverband Mosel - 775-Jahrfeier von Oberrothenbach mit großem Festumzug - Ausbau der Wanderwege oberhalb der Reithalle - Bau des Wismut-Förderbandes Crossen nach Helmsdorf; Rückbau 2016 - Umbau des Rinderoffenstalls zur Reithalle Oberrothenbach - Abriss der Reste des ehem. Sandwerkes und Herstellung von Teich und Grillplatz - Errichtung des „Mehrzweckgebäudes“ südlich des Vereinsheimes - Anlage des Wanderweges „Berggasse“ - Sanierung des Oberrothenbacher Dorfbachs durch Wismut

1999  Eingemeindung nach Zwickau, 689 Einwohner

1999 - 2002  Entstehung der Neubausiedlung „Lindenweg“ - Straßenumbenennungen wegen Eingemeindung nach Zwickau - Abriss des alten „Jugendclub“ und stattdessen Neuerrichtung des großen „Carports“ - Entstehung der Neubausiedlung „Wiesenweg“

2002  Hochwasser der Zwickauer Mulde

2005  618 Einwohner

2006  Rekultivierung der ehemaligen Hausmülldeponie am oberen Dorfende

2009  Einweihung der neuen Kinderspielanlage am Festplatz

2013  Hochwasser der Zwickauer Mulde

2016  Sanierung und Neugestaltung der Altenburger Straße

2019  Sanierung der alten Sandgrube im Harthwald

2021  ca. 680 Einwohner, Oberrothenbach gehört zu den Zwickauer Stadtteilen mit dem höchsten Anteil an
Kindern und Jugendlichen

2021  800-Jahrfeier im August mit großem Festprogramm und vielen Gästen

2022  Im Oktober wurde das Kinder-Spielhaus mit einem Kinderfest eingeweiht. Dazu wurde das Lagergebäude neben dem Vereinsheim umgebaut. Möglich machten das viele Spenden von Firmen, Privatleuten und Fördergelder. Anstoß war die Teilnahme am Wettbewerb "Ideen für den ländlichen Raum" des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft 2019. Das Preisgeld von 5000 € bildete das Startkapital, großer Dank gebührt allen, die diese Summe aufstockten und so dieses tolle Projekt möglich machten!

Elektrik, Wasserleitung, Fußboden, Fenster, Inneneinrichtung und Küche – alles ist neu und wird ergänzt durch vielfältige Spielmöglichkeiten für kleine und größere Kinder und Jugendliche, wie z.B. Tischbillard, Kicker, Dartscheiben, Brettspiele und vieles mehr. Ein eindrucksvolles Wandbild von Claudia und Christin gibt den Räumen eine fröhliche Ausstrahlung. Danke Euch und allen anderen fleißigen Helfern!

Genutzt werden kann das tolle Häuschen für Kinderveranstaltungen des Heimatvereins, von Familien und kleinen Kindergruppen. Private Mietung ist auch möglich, sowie die Nutzung durch Kindereinrichtungen. 

Spielplatz am Vereinsheim
Im Kinder-Spielhaus

2021 wurde anlässlich 800 Jahren Oberrothenbach diese Festschrift mit Festprogramm herausgegeben.


Eine ausführliche Beschreibung von Daten und Ereignissen lässt sich in "Chronik der Gemeinde Oberrothenbach" und „Chronik der Gemeinde Oberrothenbach, Heft 2 - Wismut und Oberrothenbach" nachlesen.